Jeder freut sich auf bevorstehende Pakete. Und da die Vorfreude oftmals recht groß ist, möchte man auch wissen, wo sich das Paket gerade befindet und wann es ankommt. Besonders kurz vor Weihnachten will man auch sehen, ob das Paket noch rechtzeitig kommt.
Ich habe es am liebsten, wenn ich die Pakete auf dem Smartphone verfolgen kann. Am liebsten in einer zentralen App für alle Lieferdienste und nicht in vielen verschiedenen Apps. Zudem fände ich es praktisch, wenn man auch vom PC aus über den Browser Neue Pakete anlegen kann und mit der App synchronisieren kann.
So habe ich einige Apps getestet und kann aber schon vorab sagen, dass ich mit keiner vollends zufrieden bin.
ParcelTrack
Diese App stammt aus Deutschland und war mein erster Favorit. Die Oberfläche ist schön aufgeräumt, die App erkennt Sendungsnummern aus der Zwischenablage und erkennt auch (meistens) den passenden Paketdienst dazu. Optional kann man noch den Versender und den Paketinhalt angeben.
In der Premium-Version (per In-App-Kauf buchbar) steht auch eine Inbox zur Verfügung. eine geheime E-Mail an die man Versandbestätigungen weiterleiten kann. Der Dienst extrahiert die Sendungsnummern und legt diese dann in der App zur Verfolgung an.
Auch Push-Benachrichtigungen gehören zu den Premium-Features und es gibt eine schöne aufgeräumte Web-App obendrauf.
Das Manko ist allerdings: Die Push-Benachrichtigungen und auch die Inbox funktionieren bei mir seit geraumer Zeit nicht mehr und der Support, der laut Impressum in Berlin sitzt, antwortet schlicht nicht auf Anfragen.
Parcello
Auch hier handelt es sich um eine deutsche App. Parcello setzt vor allem auf Intelligenz aus der Crowd und verfolgt die Pakete nicht nur, es zeigt auch an, wann das Paket voraussichtlich ankommen wird. Mit Tag und Uhrzeit.
Parcello ist dabei erstaunlich zuverlässig und genau. Auch Push-Nachrichten funktionieren prompt und mit kaum merklicher Zeitverzögerung.
Der Dienst ist zusätzlich zur App auch über die Website nutzbar und gegen eine geringe einmalige Gebühr lässt sich die Werbung abschalten. Lediglich ein Inbox-Feature gibt es nicht, aber das ist zweitrangig.
Leider ist das Design der App äußerst schlicht. So schlicht, dass es sich leider negativ auf die User-Experience auswirkt. Zudem deckt sich die Web-App nicht mit der Smartphone App. So lässt sich am Smartphone ein Name und ein Icon für die Sendung vergeben, über die Web-App geht das leider nicht.
Update 08.12.2020
Parcello hat mich angeschrieben und hat mir die Möglichkeit gegeben, eine neue Version der App zu testen. Parcello hat dabei schon einiges richtig gemacht und die App, welche zuletzt 2018 aktualisiert wurde, hat eine grandiose Verbesserung abgeliefert.
Zu den bekannten Funktionen gesellt sich nun eine recht zuverlässige Inbox für Versandbestätigungen per Mail. Einziges Manko: automatische Weiterleitungen sind z.B. bei Gmail nicht möglich, da Gmail eine Bestätigung der Adresse verlangt. das ist aber bei Parcello nicht möglich, da die eingehenden Mails nicht einsehbar sind.
Das Look&Feel der App ist noch ähnlich zur alten Version, macht nun aber im Gegensatz zu früher nun einiges richtig.
Ich würde lediglich noch vorschlagen, den mittleren Hinzufügen-Button noch optisch hervorzuheben und die Auswahl der Icons für die angelegten Sendungen ist nach wie vor dünn. Hier könnte man sich einfach der systemweiten Emojis bedienen um das zu erweitern.
Unverändert ist die Tatsache, dass Parcello für jedes 1000ste getrackte Paket einen Baum Pflanzt. Allerdings kommt diese Tatsache nun aber wesentlich mehr zur Geltung. Parcello macht den Paketversand dadurch nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv.
Die neue Version von Parcello soll am 17.12.2020 erscheinen.
Lieferungen
Wer hätte es gedacht, auch diese App ist von einem deutschen Entwickler. Im Gegensatz zu den zuvor gezeigten Apps erfolgt die Sendungsverfolgung hier nicht auf den Servern der Betreiber, sondern lokal in der App. Das macht die App unabhängiger von fremden Servern, allerdings kann die App dadurch nicht so zuverlässig und pünktlich per Push-Nachricht über den Paketstatus informieren. Die App ruft nämlich den Status im Hintergrund in vorgegebenen Zeitabständen ab. Das kann sich auf den Akku des Smartphones auswirken.
Die Oberfläche wirkt zunächst langweilig in Paket-Braun. Passt zwar, wirkt aber altbacken. Doch das lässt sich ändern, denn der Nutzer kann in den Einstellungen aus verschiedenen Farbpaletten wählen.
Gegen eine geringe monatliche (0,50€) oder eine etwas „größere“ einmalige Gebühr (5,99€) kann die Premium-Version freigeschaltet werden. Dies deaktiviert die Werbung, ermöglicht die Synchronisierung mit dem Web-Portal und das Inbox-Feature.
17Track
Hier kann ich es kurz machen: Die App verspricht ein all-in-One Tracking für über 500 Paketzusteller. Ein besonderes Feature ist es auch, viele Sendungsnummern auf einmal anlegen zu können.
Doch unterm Strich ist die App unbrauchbar, denn ich habe leider noch nie ein brauchbares Ergebnis aus der App herausgebracht. Die scheitert schon an gängigen Zustellern wie DHL.
Weitere Apps
Ich habe noch weitere Apps angetestet, doch die sind stellenweise so schlecht, dass es sich nicht einmal lohnt, darüber zu scheiben. Manche scheitern schon am Tracken an sich, manche sind unheimlich schlecht übersetzt und andere widerum tracken streng genommen gar nicht. Da sind Apps dabei, die lediglich die Sendungsnummer speichern und beim antippen einfach nur die Website des Paketdienstleisters öffnet. Das ist schon fast dreist.