Papa werden ist komplizierter als man denkt

Nun, es mag erst mal einfach klingen. Wie man ein Kind zeugt muss ich hoffentlich meinen Lesern nicht erklären. Doch damit alleine ist es nicht getan.

Kompliziert wird es erst danach und noch bevor der kleine Schreihals seinen ersten Ton gebrüllt hat. Und damit meine ich nicht unbedingt das Einkaufen von Babysachen oder das Aushalten von Stimmungsschwankungen der schwangeren Partnerin. Die hat meine Frau zum Glück kaum.

Viel Schlimmer ist der ganze Behördenwahnsinn der dann auf die werdenden Eltern wartet.

Bereits vor der Geburt sollte man als unverheiratetes Paar einen Termin beim Standesamt vereinbaren. Ich weiß, dass Ihr jetzt an Hochzeit denkt, aber das ist nicht gemeint. Auch wenn das tatsächlich vieles vereinfachen würde. Beim Standesamt kann man eine Vaterschaftsanerkennung unterschreiben, die den Erzeuger dann auch rechtlich zum Vater erklärt. Das geht bereits vor der Geburt und vereinfacht spätere Schritte immens.

Wir haben das gestern gemeinsam gemacht und das dauert maximal 30 Minuten. Im Grunde werden die Personalien beider Elternteile aufgenommen und dann ein Formular ausgedruckt, welches dann beide unterschreiben. Hierbei Personalausweis und Geburtsurkunde beider Eltern nicht vergessen. Die werden nämlich dafür gebraucht.

Zusätzlich sollte auch ein Termin beim Jugendamt vereinbart werden. Denn die sind für Sorgerechtsfragen zuständig und es sollte eine Sorgerechtserklärung abgegeben werden. Auch das geht bereits vor der Geburt. In diesem Punkt haben wir uns noch nicht entschieden, denn gemeinsames Sorgerecht oder das alleinige Sorgerecht haben beide jeweils Vor- als auch Nachteile. Besonders wenn es später zur Trennung der Eltern kommen sollte, wird es dann richtig kompliziert.

Als Teil der arbeitenden Gesellschaft steht natürlich auch noch die Elternzeit im Raum. Die können sich Vater und Mutter inzwischen aufteilen. und auch wir haben das getan. Ich bleibe zwei Monate zuhause beim Zwergi, meine Partnerin 1 Jahr. Diese Entscheidung muss dem Arbeitgeber mindestens 7 Wochen vor dem Geburtstermin schriftlich mitgeteilt werden.

Und dann ist da noch die Krankenkasse, Finanzamt, Familienkasse (Kindergeld), das Amt für Familie & Soziales (Elterngeld), usw.

Meine erste Angst nach dem ich erfahren habe, dass ich Vater werde war:

„Oh Gott, ich werde Verantwortung für ein Kind haben. Schaffe ich das?“

Inzwischen bin ich da relativ entspannt und meine Sorge hat sich gewandelt in:

„Oh Gott, ich muss noch so viel Papier- und Behördenkram erledigen. Schaffe ich das?“

 

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