IKEA… das kultige schwedische Möbelhaus mit überwiegend günstigen Möbeln, die meist ein Grundtalent an handwerklichem Geschick benötigen.
Vieles an den Möbeln und Einrichtungsteilen ist nach meinem Geschmack fragwürdig, aber dennoch gibt es vieles, welches zeitlos, praktisch und günstig ist.
Wenn mein Mann und ich (oder nur ich, wahlweise mit ner Freundin oder meiner Mutter) in die IKEA – ja bei uns ist IKEA weiblich – fahren, dann überlegen wir uns meist vorher sehr genau, warum wir hinfahren, was wir brauchen und wo wir es finden.
Die IKEA App ist hierfür sehr praktisch. Sie zeigt an, ob das gewünschte Teil im Möbelhaus vorrätig und auch wo es zu finden ist. Außerdem kann man einen Einkaufszettel erstellen und dort die gesuchten Teile abhaken. UND! Man kann sich im Voraus informieren, wie groß die Kartons sind, in denen das Möbel verpackt ist. Hah!
Natürlich kommt der ein oder andere Spontankauf dazu, das beschränkt sich aber immer auf Kleinteile wie z.B. Küchenzubehör, seit einiger Zeit Sachen für unseren Zwerg oder jahreszeitenbedingt auch die ein oder andere Deko. Und nein, Kerzen sind da so gut wie nie dabei.
Das heißt, wir haben immer einen seeehr entspannten IKEA-Einkauf und amüsieren uns mal mehr, mal weniger über die gestressten Paare um uns herum.
Beispiel 1:
Frau: Enthusiastisch „Oh! Guck! Ne Orchidee! Die is voll schöööön!“
Mann: Verzweifelt „Wir haben doch schon hunderte davon!“
Frau: Schulterzuckend „Dann fällt die eine ja gar nicht ins Gewicht!“
Mann: Resigniert „Hmpf“
Beispiel 2:
Kind: Heult und schreit
Frau: Völlig entnervt, aufgelöst und versucht verzweifelt, der Situation Herr zu werden und alle zu beschwichtigen
Mann: Brüllt „DAS IST DAS LETZTE MAL, DASS ICH MIT EUCH HIER HER GEFAHREN BIN!“
Beispiel 3:
Frau: Schaut sich irritiert um „Wo sind wir hier eigentlich?“
Mann: Genervt „Immer noch bei IKEA!?“
Aber egal, was wir vorhaben zu kaufen – sofern es etwas größer ist – prüfen wir vorher genau, ob es auch in unser Auto passt. Im Zweifelsfalle wird der Opa mit seinem Autoanhänger „gebucht“.
Wir stehen dann oft noch an den Tischen der HotDog-Bar, um das IKEA-Erlebnis in Ruhe ausklingen zu lassen. Und bei IKEA in Fürth ist der Bereich nach den Kassen ja so aufgebaut, dass die Ladezone für die PKW`s direkt vor den Fenstern mit den Stehtischen der HotDog Bar sind. Und das ist ja so unterhaltsam.
Da stehen Familien, einzelne Frauen oder Männer, manchmal auch Grüppchen und versuchen 3 bis 4 Kubikmeter Möbel im Karton in ein Fahrzeug zu bugsieren, welches nicht einmal ansatzweise dafür geeignet ist. Oder es wäre dafür geeignet, wenn nicht noch Menschen mit fahren müssten..
Da versucht eine Dame im Minirock einen schmalen 2 Meter Karton in einen MiniCooper zu bugsieren, Papa und Sohn versuchen, das neue Kinderzimmer im Mini-SUV unterzubringen, der Geschäftsmann im Anzug will noch schnell ein Regal im Porsche verstauen und gerät dabei ganz schön ins Schwitzen, der Monteur daneben lädt völlig unbeeindruckt eine komplette Einrichtung in seinen Sprinter und die Familie ganz rechts streitet darum, ob jemand mit den ÖPNV nach hause fahren muss oder ob man vielleicht doch das ein oder andere Möbelstück hier lässt. Oder vielleicht doch die Liefermöglichkeiten von IKEA ausnutzen? Nicht, wenn man grad so in der nächst-teureren Lieferzone oder knapp drüber hinaus wohnt.
Und so oft wünsche ich mir, IKEA möge doch statt der Stehtische bitte gemütliche Couches und Sessel dort aufstellen… vielleicht sogar mit gesicherter Kinderspielecke.
Wart ihr schon mal bei Starbucks? Genau so gemütliche Sitzgruppen mit mega großen leckeren Kaffee- oder Kakaotassen wünsch ich mir, um den Tetris-Wahnsinn in Ruhe genießen zu können.
Vielleicht kauf ich mir beim nächsten Mal einfach so einen Sessel – man sitzt ja schließlich an der Quelle – und bau ihn im Voyer auf, um mich dann gemütlich hinsetzen und beobachten zu können…
Schadenfreude? Neeein… Nicht doch… 😛