Es muss ja nicht immer neu sein. Manchmal ist es sinnvoll, sich auch nach gebrauchtem umzusehen. Meistens kommt man dabei auch viel billiger davon. eBay Kleinanzeigen und Facebook Marketplace sind da gängige Anlaufstellen.
Hier ist zu beachten, dass man hier nicht mal eben shoppen geht, sondern sich vor dem Kauf erstmal mit dem Verkäufe auseinandersetzen muss. Man schreibt den Verkäufer also an verhandelt dann alles Weitere. Hierbei gibt es aber durchaus ein paar dinge zu beachten. In diesem Beitrag möchte ich ein paar Tipps für einen guten Kauf und Verkauf auf solchen Plattformen geben.
Kontaktaufnahme
Wie bereits erwähnt, geht es zunächst darum – meist schriftlichen – Kontakt herzustellen. Oftmals geht das direkt über die integrierte Messaging-Funktion. Manchmal gibt es da aber unterschiedliche Auffassungen über die akzeptable Antwortzeit.
Als Käufer solltest du dem Verkäufer beim ersten Kontakt durchaus etwas Zeit geben, um zu Antworten. Denn du kannst nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass derVerkäufer den ganzen Tag nur darauf wartet, dass du ihn anschreibst. Als Verkäufer hingegen solltest du nach er ersten Antwort allerdings noch eine Weile online bleiben, falls der Interessent zügig antwortet. Es gibt nichts frustrierenderes, als ein Gespräch, das sich aufgrund der Wartezeit über Stunden oder sogar Tage hinzieht. Dadurch hat der Käufer irgendwann kein Interesse mehr bei dir zu kaufen oder Verkäufer kein Interesse mehr zu verkaufen.
Nicht nur die Zeit ist ein Faktor, sondern auch der Umgangston. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass Beleidigungen niemanden weiterbringen. Zudem ist es nie verkehrt, vernünftige Fragen in vollständigen Sätzen zu stellen. Fragen wie „was letzte Preis?“ gehört da definitiv nicht dazu. Im Netz gibt es da etliche negative Beispiele. Die sind zwar witzig zu lesen, machen aber im Realen Leben beim Verkauf keinen Spaß.
Verhandeln
Natürlich gehört es dazu, am Preis zu verhandeln. Möglicherweise kann man dadurch noch zusätzliches Geld sparen. Doch man sollte es nicht übertreiben. Gegenangebote, die zu weit vom angegebenen Preis entfernt sind, werden häufig als unverschämt angesehen. Kommt dir als Verkäufer so etwas unter, solltest du dennoch höflich antworten und darauf hinweisen, dass dir das Angebot zu niedrig ist. Am besten schlägst du gleich ein Gegenangebot vor, mit dem du leben könntest. Möchtest du den Preis gar nicht verhandeln, kannst du bereits in der Artikelbeschreibung darauf hinweisen. Doch auch im Chat ist ein „Nein“, durchaus eine legitime Antwort, wen man nicht verhandeln möchte.
Als Verkäufer solltest du allerdings von Beginn an einen realistischen Preis ansetzen. Erkundige dich vorab, welche Preise andere Anbieter eines ähnlichen Produkts verlangen und orientiere dich daran. Verständlich, dass du noch möglichst viel für dienen gebrauchtne Gegenstand möchtest, saber bleib realistisch und orientiere dich durchaus auch an derzeitigen Neupreisen. Gebraucht solltest du durchaus darunter liegen. Wenn du ohnehin mit Verhandlungen rechnest, solltest du bei der Preisgestaltungauch daran denken und dir eine persönliche Schmerzgrenze setzen.
Nutzt die Möglichkeiten der Plattform
Die Plattformen sind unterschiedlich und jede hat eigene Funktionen. Die solltet ihr aber auch nutzen. Manche Plattformen bieten die Möglichkeit extra anzugeben, ob ein Versand möglich ist. Andere, ob der Preis verhandelbar ist oder fest ist.
Zudem solltet ihr auch die vorhanden Felder der Verkaufsplattform korrekt nutzen. Manche Verkäufer wollen Artikel verschenken oder sind ich beim Preis unsicher. In so einem Fall ist es komplett falsch, einfach 123.456.789 € einzugeben.
Der Artikel kostet dann nämlich sonst über 123 Millionen. Wenn etwas kostenlos ist, dann trage einfach 0 € ein oder wähle die Option „kostenlos“ oder „zu verschenken“ aus, falls vorhanden.
Du solltest aber in jedem Fall einen ungefähren Preis angeben, auch wenn du Preisvorschläge von deinen Käufern erwartest. Erwähne dies dann in der Artikelbeschreibung.
Warum? Weil der Preis für manche ein Filterkriterium ist. Gibt also jemand an, wein Sofa bis maximal 250 € zu suchen, würde dieser Artikel nicht gefunden werden.
Grundsätzlich hilfst du deinem potenziellen Käufer schon viel weiter, wenn du das Beschreibungsfeld nutzt und dort bereits Informationen bereitstellst, nach denen Käufer häufig fragen. Das sind z.B.
- Beschreibung des Artikels mit eventuellen Mängeln oder Besonderheiten
- Versandmöglichkeit und ggf. Kosten
- Bezahlmöglichkeiten
- ggf. Erreichbarkeit
Übergabe / Versand
Wenn es sich um einen Artikel aus der Region handelt, kann es sich anbieten, ihn einfach beim Verkäufer zuhause abzuholen und bei der Übergabe auch zu bezahlen. Dabei kann der Artikel auch nochmal begutachtet werden und du kannst eventuelle Gebrauchsspuren besser abschätzen.
Kommt der Artikel von weiter her, muss er eventuell versandt werden. Verkäufer sollten am Besten bereits in der Artikelbeschreibung erwähnen, ob ein Versand möglich ist oder nicht. Idealerweise werden die Versandkosten auch bereits mit angegeben. Die Versandkosten trägt in der Regel der der Käufer, aber das kann natürlich jeder anders handhaben. Hauptsache ihr werdet Euch einig.
Wichtig ist allerdings, dass der Versand in jedemFall versichert erfolgt. Bei Hermes Hermes, UPS, DPD und Co sit das fast immer der Fall. Bei DHL gibt es Fallstricke. Denn neben dem Paket gibt es bei DHL auch das deutlich günstigere Päckchen. Doch das ist weder versichert, noch besitzt es eine Sendungsverfolgung. Kommt das Paket abhanden: Pech gehabt.
Mit einem versicherten Versand habt Ihr aber immer auch eine Sendungsverfolgung und somit auch einen Nachweis über die Versendung des Pakets. Zudem haftet der Paketdienst bis zu einem gewissen Betrag, falls das Paket beim Transport beschädigt wird oder verloren geht. Du gehst damit also auf jeden Fall auf Nummer sicher und sparst dir im Fall des Falles eine Menge Ärger. Und das sollte es die paar Euros mehr echt wert sein.
Bezahlung
Sofern du dich mit dem Käufer oder Verkäufer auf persönliche Übergabe einigst, ist Barzahlung absolut nicht verkehrt. Doch auch da ist eine Online-Zahlung durchaus möglich.
Beim Versand empfehle ich aber in jedem Fall die Abwicklung über PayPal. Nicht nur weil es einfach ist, sonder auch, weil es sicher ist. Doch auch hier sollte man aufpassen, um auch wirklich in den Genuss der Sicherheitsoptionen zu kommen.
Beim Senden des Geldes gibt es die Option, „Sie zahlen für Waren oder Dienstleistungen?“
Als Käufer solltest du diese Option unbedingt wählen. Denn dadurch greift der Käuferschutz. Das bedeutet, dass du dich an PayPal wenden kannst, sollte dich der Verkäufer übers Ohr hauen. (Was hoffentlich nicht passiert)
Das hat aber auch einen Haken: Dieser Service kostet etwas. Die Gebühren dafür werden dem Empfänger abgezogen. Lässt man diese Option weg handelt es sich um eine Transaktion unter Freunden. Die ist dann kostenlos, allerdings schreitet PayPal bei Disputen nicht ein und im Falle eines Betrugs ist das Geld weg.
Einige Verkäufer lehnen PayPal aufgrund der Gebühren ab oder bestehen auf eine „Freundes-Zahlung“. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du dich darauf aber nicht einlassen. Nach meine Erfahrung hat es sich bewährt, dem Verkäufer anzubieten, die PayPal-Gebühren ebenfalls zu übernehmen. Unter https://www.online-gebuehrenrechner.de/ gibt es einen Online-Rechner, um die Gebühren zu berechnen. Hier kann sogar berechnet werden, welcher Betrag gesendet werden muss, damit beim Empfänger der vereinbarte Betrag ankommt.
Als Verkäufer bin ich oftmals aber auch dazu bereit, die Gebühren auf mich zu nehmen. Natürlich kann man sich auch darauf einigen, die Gebühren 50:50 zu teilen. Das bleibt jedem selbst überlassen. Jedoch sollte es dieses Geld ebenfalls wert sein. Denn diese Sicherheit dient beiden Vertragsparteien.