Maxdome

Warum Maxdome schlecht ist

Ich habe ja schon länger einen Netflix Account. Diesen habe ich mir zugelegt, nachdem das Angebot von Watchever immer schlechter wurde, und dann schließlich eingestellt wurde. Seither bin ich damit eigentlich zufrieden.

Doch nun möchten wir gemeinsam eine Serie gucken, die es auf Netflix nicht gibt, sondern nur auf Maxdome. Also buchte ich einen Maxdome-Account für die Dauer der Serie. Nun, ich bin erschüttert ….

Marco hat ja bereits in seinem Blog darüber geschrieben, was bei Maxdome falsch läuft. Zwar hat sich in den letzten 5 Jahren einiges getan, aber das habe ich alles schon besser gesehen.

Registrierung

Die war eigentlich recht unkompliziert. PayPal als Zahlungsmethode eingegeben und gut ist.

Menüführung am Smart-TV

Die ist gewöhnungsbedürftig. Zwar spielt Maxdome inzwischen die Episoden einer Serie nacheinander ab, allerdings ist die Abspielqualiät absolut ausbaufähig. Wir gucken Verliebt in Berlin. Die Serie ist schon relativ alt und daher noch in 4:3 und nicht in HD verfügbar.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn das Bild nicht wie der Rip einer VHS Kassette aussähe. Mein Samsung UHD Smart-TV ist durchaus in der Lage, SD-Videos gut zu interpolieren, ohne dass man Augenkrebs bekommt. Doch da ist Hopfen und Malz verloren.

Ich erwähnte bereits, dass die Serie noch in 4:3 ist? Naja, manchmal. Von Episode zu Episode ändert sich das. Mal in 4:3 mit Schwarzen Balken links und rechts, mal in 16:9 in die Breite gezogen.

Ich habe echt gesucht, es gibt keine Einstellung dafür und anhand der eingeblendeten Menüs sehe ich auch, dass es nicht der Fernseher ist, der das macht.

Jugendschutz

Jo, ist nicht unwichtig, besonders mit Kindern im Haus. Immerhin lässt sich der Jugendschutz inzwischen einfacher einstellen, indem man die Nummern seines Personalausweises eintippt. Man kann sogar einstellen, ab welcher Altersstufe, der PIN benötigt wird. Ist aber auch egal, denn der wird trotzdem immer abgefragt. Bei manchen Serien ist es sogar so, dass der PIN für manche Episoden gebraucht wird und für manche nicht.

Welche das sind, kann man übrigens nicht sehen, sondern erst beim Starten, wenn der PIN abgefragt wird. Ausschalten kann man ihn leider nicht.

Richtig Doof wirds aber bei der Eingabe der PIN in der Weboberfläche. Man präsentiert nicht etwa ein Feld in das man den 4-stelligen PIN eingeben kann, sondern man präsentiert 4 einzelne Felder. Man muss also jede Ziffer in ein extra Feld eingeben. Leider wechselt der Cursor nicht automatisch in das nächste Feld. Wer denkt sich denn so eine UI-Kacke aus!?

Smartphone-App

Jetzt wird’s echt kurios! Wenn man glaubt, auf dem Smartphone auch unterwegs Filme und Serien bei Maxdome schauen zu können, hat man sich getäuscht. Über mobiles Internet geht das nicht. Die App verweigert das Konsequent. Vermutlich mag das ganz nett sein, und Datenvolumen sparen, aber man kann das nicht umgehen, wenn man genug Datenvolumen hat.

Gott sei Dank hat die Maxdome-App eine Download-Funktion. Während man im WLAN ist (natürlich), kann man die gewünschte Episode oder den Film herunterladen und offline schauen.

Richtig: OFFLINE! Denn: die App verweigert das Abspielen der Downloads konsequent, wenn eine mobile Datenverbindung besteht und verweist auf WLAN. WTF!? Um die Downloads ansehen zu können, muss man sein Smartphone oder Tablet in den Flugmodus versetzen. Erst dann ist es möglich, unterwegs Filme und Serien zu schauen.

WER ZUM F*** HAT SICH DIESEN QUATSCH AUSGEDACHT!?

Ich habe einen Workaround gefunden und der Maxdome-App die Berechtigung der Nutzung mobiler Daten entzogen. Nur noch WLAN ist möglich. So kann ich die heruntergeladenen Episoden auch im Zug gucken, ohne mich komplett offline zu stellen.

Netflix macht das geschickter. Hier kann man in den Einstellungen genau auswählen, ob nur im WLAN oder auch im Mobilfunknet gestreamt werden darf. Ohnehin greift Netflix immer auf heruntergeladenes zurück, sofern es das gibt.

Darf ich als Kunde etwa nicht selbst entscheiden, ob ich mein Datenvolumen für Streaming verbrauche? Ich habe über 10 GB zur Verfügung, die ich fast nie aufbrauche.

Ich fahre morgens mit dem Zug zur Arbeit und auf der Strecke ist die Verbindung manchmal mehr schlecht als recht. Also ist der Download durchaus sinnvoll um durchgehend störungsfrei gucken zu können. Komischerweise hat eine 57 minütige Episode bei Netflix nur 307 MB und ist in kürze heruntergeladen. Eine 24 minütige Episode bei maxdome schlägt aber selbst in SD mit 500 MB zu Buche und lädt auch noch viel langsamer.

Übrigens: Unterbricht man das heruntergeladene Video und möchte später weiterschauen, sollte man sich merken, an welcher Stelle man unterbrochen hat. Maxdome tut das nämlich nicht und startet wieder von vorn.

Kündigung

Dazu kann ich bisher nur so viel sagen, als dass ich auch nach längerem Suchen keinen Hinweis darauf gefunden habe, wie eine Kündigung des Maxdome-Paketes möglich ist. Es steht nirgends. Marco erwähnte allerdings, dass es bei ihm nur telefonisch ging, was ich persönlich als Schikane bezeichne, denn eine Vertrag sollte auf die gleiche Weise kündbar sein, wie er entstanden ist. Seit 1.10.2016 ist das auch gesetzlich so verankert. Ich bin mal gespannt, wie sich die Kündigung noch gestalten wird.

Fazit

Mit 7,99 € pro Monat ist Maxdome zwar ein bisschen günstiger als Netflix, aber in Anbetracht der Qualität, der Auswahl und der absolut miesen Usability das Geld absolut nicht wert. Ich werde bei Maxdome auf keinen Fall bleiben und das Paket wieder abbestellen, sobald wir unsere Serie beendet haben. Und eigentlich ist das Geld für die miese (technische) Qualität der Serie auch schon zu viel.

Ich hatte maxdome schon einmal vor einigen Jahren. Damals war VoD Streaming noch relativ in den Kinderschuhen. Damals bekam ich einen Maxdome-Receiver von 1&1. Ein furchtbar klobiges Gerät mit LAN-Buchse und SCART-Anschluss, um das Angebot von Maxdome auf dem Fernseher sehen zu können. Was es damals gekostet hatte, weiss ich leider nicht mehr.

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