Unser Sohn ist mittlerweile fast 4 Jahre alt, aber das Thema Kindersicherung im Haushalt ist dennoch ein wichtiges Thema. Man würde sich das sicherlich nie verzeihen, wenn im Haushalt ein Unfall passiert, den man hätte verhindern können. Kleine Kinder können Gefahren noch nicht so gut einschätzen.
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Steckdosen
Als er damals anfing zu krabbeln, haben wir zunächst die Steckdosen gesichert. Da gibt es bereits einige Fallstricke, denn die bequemste Lösung ist meist nicht unbedingt die Beste. Wir haben mehrere Systeme ausprobiert.
Die bekannteste Variante sind die mit dem Drehmechanismus. Diese werden einfach in die vorhandene Steckdose geklebt. Möchte man ein Gerät einstecken, muss man es zunächst um 45° drehen und dann beim Einstecken wieder richtig herum drehen.
Leider relativ umständlich und sehr nervig bei schwer zugänglichen Steckdosen oder bei sperrigen Steckern. Zudem ist die Klebebefestigung auch die Schwachstelle. Denn oftmals zieht man die Kindersicherung beim Entfernen des Steckers gleich mit heraus. Insbesondere, wenn die Kontaktstifte nur Metallkappen besitzen.
Besser sind die Sicherungen, welche man festschrauben kann. Die sind etwas teurer, dafür aber haltbarer. Und mit dem Schiebemechanismus auch einfacher zu bedienen.
Doch auch hier muss man aufpassen. Beim Hersteller Reer sind keine Schrauben mitgeliefert und die vorhandenen Schrauben in den Steckdosen könnten in manchen Fällen zu kurz sein. So war es zumindest bei uns. Es kann also sein, dass man sich zusätzliche Schrauben mitbestellen muss.
Alternativ gibt es auch Varianten, die man einfach in die Steckdose steckt. Die sind mit am einfachsten, allerdings muss man sie jedes Mal entfernen, wenn man ein Gerät einstecken möchte und sie anschließend auch wieder anbringen.
Manche besitzen einen Schlüssel zum Entfernen, was ich eher unpraktisch finde, andere lassen sich einfach mit dem Stecker des Gerätes entfernen. So wie die rechts abgebildeten.
Schränke
Mit dem Krabbeln kommt auch die Neugier, Schränke zu öffnen. Was es darin wohl so interessantes zu finden gibt? Nicht jeder kann sämtliche Gegenstände in obere Schränke verlagern.
Im Wohnzimmer und im Bad haben wir die unten zugänglichen Schränke mit Magnetschlössern gesichert. Diese werden geklebt und die Schränke lassen sich nur noch öffnen, wenn man einen starken Magneten an eine bestimmte Stelle hält. Zudem besitzen sie einen Schalter, mit dem man die Sicherung entriegeln kann, wenn man die Tür nicht dauerhaft verriegeln möchte. Und zudem sind die Schlösser von außen unsichtbar.
Es gibt auch Lösungen ohne Magnet. Dabei wird ein Haken und ein Gegenstück in den Schrank geschraubt. Zum Öffnen lässt ich die Tür oder Schublade einen kleinen Spalt öffnen, wodurch man dann den Mechanismus betätigen kann, um die Tür ganz zu öffnen. Wir haben davon aber relativ schnell wieder Abstand genommen, da sich das Kind dennoch in der Tür einklemmen kann.
Nicht alle Schränke eigenen sich für diese Art der Sicherung. Unseren Apothekerschrank in der Küche haben wir auf andere Weise gesichert. Für den Kühlschrank hätten wir das auch gerne gemacht. Da der aber direkt neben dem Apothekerschrank verbaut ist, gab es da leider keine Möglichkeit.
Fenster
Das Kinderzimmer ist bei und im ersten Stock. Ein Sturz aus dem Fenster wäre fatal. Daher sollten diese auch gesichert werden.
Hierfür gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Wir haben uns für Fenstergriffe mit Druckknopf entschieden. Dadurch lässt sich der Griff nur drehen, wenn gleichzeitig der schwergängige Knopf betätigt wird.
Später haben wir an einem der Fenster einen abschließbaren Griff mit Schlüssel angebracht, da unser Sohn es geschafft hat, das Fenster trotz Knopf zu öffnen.
Der Vorteil ist, dass bei diesen Varianten weder geklebt, noch gebohrt werden muss.
Regale
Das Sichern der Regale steht uns nun noch bevor. Denn der Junior ist ein begnadeter Kletterer.
Damit hohe Regale oder Kommoden nicht kippen, sollte man sie an der Wand befestigen, um ein Kippen zu verhindern.
Es gibt einige Lösungen aus Plastik und zum Kleben.
Ich würde allerdings eine Version aus Metall und zum Schrauben definitiv bevorzugen.
Ofen
In unserem Wohnzimmer steht ein Schwedenofen. Der ist verständlicherweise sehr heiß, wenn darin ein Feuer brennt. Auch bei offenen Kaminen sollte man sich darum kümmern.
Hierfür gibt es Gitter, die man an der Wand befestigt, die dann wie einen Zaun mit etwas Abstand um die Gefahrenstelle bildet. Man sollte dabei beachten, dass der Abstand von allen Seiten so groß ist, dass das Kind den Ofen durch die Gitterstäbe nicht erreichen kann.
Treppen
In ebenerdigen Wohnungen vermutlich kein Thema. Wer aber eine Treppe in den Keller oder in ein anderes Stockwerk hat, sollte sich ein Treppengitter zulegen.
Die werden meist zwischen den Türstock geklemmt und bieten eine Tür zum Durchgang.
Die eignen sich aber auch, um einzelne Zimmer „abzusperren“ ohne die gesamte Tür schließen zu müssen. So können Kleinkinder einfach aus der Küche herausgehalten werden.
Es gibt unzählige weitere Produkte für die Kindersicherung. Manche sind durchaus gut und essenziell, manche schüren aber nur zusätzliche Angst, die nicht immer begründet ist. So muss es nicht unbedingt ein Schutzgitter für den Herd sein, wenn man sein Kind generell aus der Küche fern hält.
Einige der Sicherheitsmaßnahmen kann man nach und nach wieder entfernen. Derzeit mit 3 Jahren behalten wir die Schranksicherungen, die Fenster und die Steckdosensicherungen noch bei. Das Ofengitter oder das Treppengitter haben wir inzwischen entfernt.