Disney, was ist los mit euch!?

Grade sitze ich mit seinem Sohn im Wohnzimmer und wir haben uns entschieden, „Arielle, die Meerjungfrau“ anzusehen. Ein ewiger Klassiker aus dem Hause Disney, welchen ich bereits als kleiner Bub bis zum Abwinken geschaut habe. Dementsprechen kenne ich den Film auswendig und kann beinahe jedes Wort mitsprechen.

Halt, nein, stimmt nicht! KONNTE. Denn leider ist auf Disney+ nur die Fassung mit der erneuerten Synchronfassung von 1998 zu sehen. Die Originalfassung von 1989 sucht man da vergebens. Die gibt es nur noch auf manchen DVD-Versionen des Films. Ich gebe zu, ich hatte bereits nach den ersten gesprochenen Sätzen keinen Bock mehr auf den Film. Und damit bin ich nicht allein:

Disney ist König im Verschlimmbessern

Fabius auf dem Filmplakat für Arielle (2023)Arielle ist nur eines von vielen Beispielen, obwohl Arielle hier gleich zweimal genannt werden muss. Denn die Realverfilmung von 2023 stößt ebenfalls wieder vielen Fans sauer auf. Die Figur des Fabius sieht bedauerlicherweise einfach sehr hässlich aus. Zugegeben, der neue Fabius sieht realistischer aus und dennoch weit weg vom Aussehen einer echten Flunder, die noch hässlicher wäre. Aber dennoch bedauerlicherweise nicht hübsch und so macht es auch keinen Spaß so einen Film zu gucken. Und wenn man mal darüber nachdenkt, ist Realismus jetzt auch nicht unbedingt das, was ich von einem Disneyfilm erwarte.

Diversität um jeden Preis

Viele alte Klassiker von Disney stehen in der Kritik, weil sie einem alten Weltbild entsprechen und wenig divers sind. Hauptsächlich sind die Figuren nun mal weiß.

Bei Arielle hat man sich indessen entschieden, davon abzuweichen und setzt bei manchen Figuren auf PoC (People of Color). Dass Arielle jetzt kein weißes Mädchen mehr ist, spielt für die Story keine Rolle und es stört mich auch nicht sonderlich. Dass ich den Film dennoch nicht sehen will, liegt ausschließlich an den hässlichen animierten Nebendarstellern.

Doch Disney treibt es leider auch zu weit. Erst kürzlich ging ein Aufschrei um die Welt als erste Bilder aus der Realverfilmung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ veröffentlicht wurden. Nicht nur, dass Schneewittchen mit einer Latina besetzt wurde, sondern auch, dass es signifikante Änderungen an den sieben Zwergen gegeben hat.

Mein erster Gedanke war die Frage, wie man die Beschreibung „Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut und Haare so schwarz wie Ebenholz“ von einer Schauspielerin umsetzen lassen will, die einen lateinamerikanischen Teint hat. Aber immerhin scheint Rachel Zegler die Figur optisch gut darstellen zu können. Also: Entwarnung.

Die Zwerge hingegen sollen jetzt keine Zwerge mehr sein, sondern „magische Wesen“, weil man sich bei Disney nicht mit Klischees über Kleinwüchsige auseinandersetzen wollte. Nun, das kann man dann machen, aber ich sehe da die Abweichung von der eigentlichen Geschichte so weit weg, dass es gleich ein ganz eigenständiger Film sein könnte.

Versteht mich nicht falsch: Entweder ich mache eine Neuverfilmung eines bestehenden Films, oder ich lasse es bleiben und mache einen neuen Film.

Masse statt Klasse

Gerade in den letzten Monaten und Jahren kann man beobachten, dass die Qualität bei Disney leidet. Seit Start von Disney+ produziert man nicht nur Inhalte fürs Kino, sondern auch exklusiv für den Streamingdienst. Und dabei scheint man in der Führungsetage zu glauben, dass der Dienst nur funktioniert, wenn man laufend neue Inhalte nachschießt.

Ich hingegen bin der Meinung, dass gerade Disney+ im Speziellen gerade das nicht muss. Disney hat einen riesigen Katalog aus bestehendem Material: gefeierte Zeichentrick-Klassiker von Disney, Animationsfilme von Pixar, Blockbuster von Marvel, das Universum von Star Wars, packende Dokus von National Geographic und viele weitere Inhalte in der STAR-Sektion.

Der Disney-Konzern haut stattdessen eine Marvel-Serie nach der anderen raus und kann dadurch die Qualitätsstandards einfach nicht mehr halten. She-Hulk ist dafür ein gutes Beispiel:
Ich fand die Serie gut und witzig. Hat mir inhaltlich sehr gefallen und Tatiana Maslany finde ich ohnehin super. Optisch hingegen, was She-Hulk sehr grauenvoll.
Man sah den CGI-Effekten sehr stark an, dass ein enormer Zeitdruck oder geringes Budget (oder sogar beides) vorlag. Denn die Animationen von She-Hulk in verwandelter Form war auf einem Niveau, das man eher aus den frühen 2000ern kennt.

Doch diese Fließbandarbeit hat Disney gar nicht nötig. Es existiert bereits ein riesiger Katalog aus Filmen für Kinder und Erwachsene, der theoretisch fast 100 Jahre zurückreicht. Schließlich findet man auch den ersten Film mit Micky Maus von 1928. Ein Luxus, den andere Streamingdienste nicht haben.

Disney sollte sich lieber wieder auf seine großen Meisterwerke und Blockbuster konzentrieren.  Und wenn diese nach der Kino-Veröffentlichung nach einiger Zeit bei Disney+ erscheinen, freuen sich die Abonnenten ebenfalls.

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