Im Mai ist es wieder soweit: 37 Länder treten im weltgrößten Musikwettstreit gegeneinander an. Das Finale des Eurovision Song Contest findet am 11. Mai 2024 im schwedischen Malmö statt.
Doch bevor die negativen Stimmen wieder hochkochen: Es lohnt sich ein Blick in meinen Blogbeitrag zu den häufigsten ESC-Mythen.
In diesem Beitrag kann ich natürlich nicht auf alle Teilnehmer eingehen, aber ich werde auf die 9 erwähnenswertesten oder herausstechendsten Beiträge eingehen.
Österreich
- Kaleen
- We Will Rave
Unser Nachbarlad geht mit einer EDM-Hymne an den Start. Kaleen wirkt dabei aberleider wir eine Kopie von Cascada, die ja bereits 2013 mit Glorious nur den 21. Platz belegte. Vermutlich, weil es wie eine Antwort auf Loreens Euphoria aus dem Vorjahr wirkte. Kaleens Song macht auf jeden Fall Spaß. Ob es für einen Sieg in Malmö reicht, wage ich aber zu bezweifeln. Die Wettquoten sagen derzeit Platz 14 voraus.
Kroatien
- Baby Lasagna
- Rim Tim Tagi Dim
Einer der Songs, der wie ein Spaß-Lied amutet, aber dennoch besingt der 28-jährige Musiker ein ernstes Thema. Der Song beschreibt die Geschichte eines jungen Mannes, der sein Leben in seiner Heimat hinter sich lässt. Inspiriert sei das Lied von der Massenflucht junger Menschen aus Kroatien, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Der Song macht Laune zum Mitsingen und die Wettquoten sagen derzeit einen 2. Platz voraus.
Finnland
- Windows95man
- No Rules!
Einer der kontroveresten Beiträge im Vorfeld: Denn der Beitrag verstößt gegen eine der ESC-Regeln der verbotenen Markennennung. Lange Zeit war nicht klar, wie das Problem gelöst werden kann, den der Name des Künstlers könnte als Schleichwerbung für Mircosoft gewertet werden. Inzwischen wir der Künster normal genannt, aber das Windows-Logo wird im Video inzwischen geblurrt.
Windows95man ist selsbt keine Sänger, weswegen er sich gesangliche Unterstützung von Henri Piispanen. Der Auftritt mutet aber durchaus trashig an. Windows95man tritt aus einem überdimensionalen Ei. Augenscheinlich nur mit Kappe und T-Shirt bekleidet. Während des Songs ist er auf der Suche nach einer Hose, wobei die „wichtigste Stelle“ stets durch Tänzer, gekonnte Posen oder geschickte Kameraperspektiven verdeckt wird, bis er endlich eine Hose aus dem Himmel erhält. Samt Feuerwerk. Wettquoten: Platz: 12
Deutschland
- ISAAK
- Always On The Run
Ursprünglich hatte ich Isaak nicht viele Chancen eingeräumt. Inzwischen kenne ich aber das Teilnehmerfeld und „Always On The Run“ fügt sich gut ein. Zudem hat Isaak eine sehr gute Stimme. Für den Sieg reicht es aber vermutlich leider dennoch nicht. Die Buchmacher sehen ihn zudem nur auf dem 30. Platz. Wor ein paar Wochen war es noch Platz 16.
Niederlande
- Joost Klein
- Europapa
Achtung, der Song und auch das Video dazu muten wieder sehr klamaukig an. Doch die Bedeutung des Textes reicht tiefer. Wo auch immer Joost in Europa reist, trägt er den Schmerz des Verlustes seiner Eltern an jeden Ort. Dies wird auch durch die Referenz zu „Papaoutai“, einem Song von Stromae, verdeutlicht. In „Papaoutai“ geht es ebenfalls um Verlust. Stromae fragt darin: „Papa, wo bist du?“ Und auch Joost Klein wendet sich im Abspann des Musikvideos von „Europapa“ direkt an seinen verstorbenen Vater: „Ich vermisse dich jeden Tag, flüstere ich im Stillen. Siehst du, Papa? Ich habe dir zugehört.“
In Deutschland ist Joost Klein auch kein Unbekannter. Mit der Coverversion von Ottos „Friesenjung“ war er zusammen mit Ski Aggu bereits in den deutschen Charts. Dir Buchmacher sehen „Europapa“ übrigens auf dem 4. Platz.
Norwegen
- Gåte
- Ulveham
Dieser Beitrag ist in der Liste, weil er besonders wirkt. Erstmals seit 2006 gibt es wieder einen Beitrag, der komplett auf Norwegisch ist. Die Band Gåte sind in ihrer Heimat keine unbekannten. Damals 2006 hatten sie bereits längst ein Nummer-Eins-Album zu verbuchen. Mit ihren mittelalterliche Texten und Instrumenten geben sie dem Beitrag ein besonderes Flair.
Schweden
- Marcus & Martinus
- Unforgettable
Die 22-jährigen Zwillingsbrüder sind in ganz Skandinavien bekannt und dort echte Superstars. Bereits im Alter von 10 Jahren gewannen sie den Melodi Grand Prix Junior und sind seitdem durchgehend im Geschäft. Im letzten Jahr wurden Sie beim Melodifestivalen nur zweite hinter Loreen. In diesem Jahr sollen die den Titel für Schweden verteidigen. Bei den Wettquoten stehen sie allerdings nur auf Platz 10.
Großbritannien
- Olly Alexander
- Dizzy
Wie auch Joost Klein hatte Olly Alexander in Deutschland bereits einen Charthit. Mit seiner Band Years&Years landete er 2015 mit „King“ auf Platz 9 der deutschen Charts, und auf Platz 1 der UK-Charts.
Die Buchmacher sehen ihn auf Platz 15 beim ESC.
Schweiz
- Nemo
- The Code
Nemo wurde in einem mehrstufigen internen Auswahlverfahren von Schweizer Fernsehen als Teilnehmer ausgewählt. Schon 2 Wochen nach der Bekanntgabe kletterte bei den Wettanbietern auf Platz 4. Inzwischen führt er das Ranking auf Platz 1 an.
Anders als der Name es vermuten lässt, ist er kein „Niemand“. Mit 13 Jahren trat er bereits in Udo Jürgens Musical „Ich war noch niemals in New York“ auf. Mit 15 versuchte er sich im Rap und erhielt dafür sogar besonderes Lob von Landsmann DJ Bobo. ER schreibt Songs für andere Künstler und lebt mittlerweile in Berlin. Zu seinen bevorzugten Themen gehören jetzt Geschlechtsidentität, psychische Gesundheit und das Finden des eigenen Platzes in dieser Welt. Er identifiziert sich als nonbinär: „Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau“, erzählt er im Interview mit der Schweizer „SonntagsZeitung“.
Wir dürfen gespannt sein, wer am 11. Mai den ESC gewinnen wird und wie exakt die Vorhersagen der Wettbüros gewesen sind. Eins ist aber auf jeden Fall klar: Der ESC wird wieder ein musikalisches Fest. Egal, wer gewinnt.