Eurovision song Contest: The Story of Fire Saga

Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga

Der Eurovision Song Contest fiel im Jahr 2020 ja bekanntlich aus. Über das Ersatzprogramm habe ich mich ja bereits ausgelassen.

Jetzt hat sich Netflix an den ESC gewagt und einen Film über den Eurovision Song Contest veröffentlicht. Bereits im Vorfeld war ich darauf sehr gespannt. Als ich hörte, dass Will Ferrell die Hauptrolle spielt, wurde diese Vorfreude schon etwas getrübt. Denn Filme mit Will Ferrell sind üblicherweise eher Klamauk. Auch wenn es davon wenige Ausnahmen wie z.B. „Schräger als Fiktion“ gibt.

Als der erste Trailer veröffentlicht wurde, wurde mir schon mulmig. Dieser Trailer war nur ein Ausschnitt aus einem Musikvideo. Das Video strotzt nur so von Ironie, sodass hier bereits klar wird, dass es sich um Klamauk der übelsten Sorte handeln könnte. Denn das Video spielt mit Klischees.

Der zweite Trailer machte noch weniger Hoffnung. Dieser Film ist definitiv eine Komödie. Mit ein klein bisschen Drama.

Aber hauptsächlich Komödie mit teils viel zu übertriebenen Gags und einem ordentlichen Schuss Slapstick.

Inhalt

Zu Beginn des Films hatte ich dann wieder ein wenig Hoffnung, denn es wurde eingeblendet „In Associaction with the EBU“. Zudem wird Jon Ola Sand im Abspann als Executive Producer genannt.
Folglich hat die EBU diesen Film vollständig abgesegnet. Ich war beruhigt, denn ich dachte nicht, dass die EBU es zulassen würde, den ESC so lächerlich zu machen. 

Ich wurde eines Besseren belehrt.

Lars Ericksong hat früh seine Mutter verloren und fasst erst wieder Lebensmut, als er ABBA beim ESC auftreten sieht. Er tanzt sofort mit, wofür sich sein Vater (Pierce Brosnan) schämt. Seitdem hat er nur einen Traum: den Eurovision Song Contest für Island gewinnen.

Fire Saga: Volcano Man

Mit seiner Jugendfreundin Sigrit Ericksdottir (Rachel McAdams) gründet er die Band Fire Saga und bewirbt sich zum Vorentscheid. Nur durch einen Zufall wird die Band ausgewählt, da zum Vorentscheid noch ein Teilnehmer zu den erforderlichen 12 fehlt. Da sich das Komitee mit Katiana (Demi Lovato) aber siegessicher ist, wird Fire Saga blind aus einer Kiste gezogen. 

KatianaDer Auftritt bei der Vorentscheids-Show ist ein völliges Desaster. Niemand rechnet mit einer Teilnahme. Doch nach der Show passiert eine Tragödie. Das Schiff, auf dem eine Party für alle Teilnehmer stattfindet, explodiert und alle Teilnehmer sterben. Nur Fire Saga sind nicht an Bord. Aus Frust über den versemmelten Auftritt sitzen die beiden am Dock und beobachten die Explosion aus der Ferne.

Als wäre dieser Plottwist nicht bereits übertrieben genug, fallen den beiden auch diverse Wrackteile und der abgetrennte Arm von Katiana vor die Füße. Die beiden können sich nicht zwischen Trauer und Freunde entscheiden. Wobei Lars (Will Ferrell) sich mehr freut und kaum versucht, Trauer über den Tod seiner Mitstreiter zu finden.

Das Komitee ist bestürzt. Nicht nur über den Tod der Kandidaten, sondern auch darüber, dass nun Fire Saga nachrückt.

Alexander Lemtov auf der Bühne

Die Beiden reisen nach Schottland und lernen dort die anderen Teilnehmer des ESC kennen. Der russische Teilnehmer Alexander Lemtov (Dan Stevens) lädt die beiden in sein Haus zu einer Party ein. Dort erleben wir den vermutlich besten Moment des ganzen Films. Es startet ein sogenannter Sing-a-long. Ein gemeinsames Mash-up der anwesenden Kandidaten.

Hier kommt es nun Zu einem Massenauflauf der ESC-Stars. Denn hier geben sich John Lundvik, Bilal Hassani, Loreen, Alexander Rybak, Conchita Wurst, Netta und weitere ikonische ESC-Stars die Klinke in die Hand

Vor dem Halbfinale erscheint Lars der Geist von Katiana. Leider hier wieder viel zu übertrieben, denn vor ihm steht eine brennende Zombieversion, die ihn vor dem Contest warnt. Er ignoriert das.

Fire Saga im Halbfinale

Das Halbfinale im Contest steht an und alle Welt glaubt, der Auftritt von Fire Saga dürfte diesmal gelingen. Doch Lars hat den Schal Sigrits verlängert, damit er imposanter aussieht. Leider ein Fehler, denn der Schal verfängt sich im Hamsterrad von Lars, woraufhin Sigrit von den Füßen gerissen wird, das Hamsterrad löst sich und rollt in das Publikum. 

In der Realität wäre der Contest an dieser Stelle abgebrochen worden. Doch das Playback läuft weiter und die beiden schleppen sich auf die Bühne und bringen den Song zu Ende.
Ernüchtert von diesen Ereignissen, sieht Lars ein, dass er versagt hat und will den Contest verlassen. Er macht sich auf den Weg zurück nach Island.

Sigrit bleibt im Green Room und lässt sich von Alexander Lemtov trösten. Währenddessen findet die Punktevergabe statt und Island bekommt genug Punkte, um ins Finale einzuziehen.

Zurück auf dem Boot

Lars hingegen arbeitet bereits wieder bei seinem Vater auf dem Fischkutter, unwissend, dass Fire Saga das Finale erreicht hat. Erst als ein Mitarbeiter ihm das sagt, springt er ins Wasser und schwimmt an Land zurück.
Dort trifft er auf den Isländischen Bankier, der für die Finanzierung des ESC in Island zuständig ist. Als dieser versucht, Lars umzubringen gibt er zu, dass er das Boot in die Luft gejagt hat, damit Island auf keinen Fall gewinnt, da sich das Land die Ausrichtung nicht leisten und das dann auf ihn zurückfallen würde.

Doch plötzlich fällt er zu Boden mit einem Messer im Rücken. Im Hintergrund schließt sich eine Tür in einem Elfenhäuschen zu denen Sigrit immerzu betet.

Fire Saga beim Finale des ESC

Lars fliegt nach Schottland zurück und kommt grade noch rechtzeitig zum Finalauftritt, bei dem Sigrit nun alleine auftreten wollte. Er unterbricht den Auftritt und hält eine Rede darüber, dass der Beste Song nicht der Sieger des Contests ist, sondern der, der von Herzen kommt. Er setzt sich ans Klavier und spielt den Song, den Sigrit geschrieben hat. Das Publikum ist begeistert, doch leider wird Island disqualifiziert, weil es nicht erlaubt ist, den Song zu wechseln.

Die beiden kehren in ihre Heimat zurück und werden dort mit Jubel und Applaus empfangen. Fortan spielen die Beiden wieder in der Dorfkneipe und bekommen sogar ein Kind zusammen.

Mein Fazit

Ich habe mir beim schreiben dieser Review zwei Nächte Zeit gelassen um über den Film zu recherchieren und nachzudenken.

Grundsätzlich finde ich die Idee, einen Film über den ESC zu machen schon ganz gut. Und ein Film darf auch witzig sein. Aber dieser Film ist an mancher Stelle einfach over the top und ich hätte einige Elemente in der Story anders gelöst. Will Ferrell ist zudem ein guter Schauspieler, der durchaus gut spielen kann. Allerdings habe ich oftmals das Gefühl, dass er sich über den ESC zu sehr lustig macht, auch wenn er in Interviews durchaus so wirkt, als sei ihm der ESC ernst.

In diesem Film schwankt es einfach zu sehr zwischen Ulk-Komödie, Romanze und Musical.

Denn neben den Ulk-Phasen hat der Film durch aus Strecken in denen der Film richtig gut ist und sogar Tiefgang hat. Schade, dass sich das nicht durchzieht, sondern eher wie ein Flickenteppich über der Story liegt.

Wenn die EBU in dieses Projekt involviert ist, frage ich mich zudem, warum man dieses Projekt einem amerikanischen Produktionsteam überlässt, wo doch der ESC in den USA nahezu unbekannt ist.
Rachel McAdams gibt zu, noch sie etwas vom ESC gehört zu haben. Erst als Conchita Wurst gewann, hörte sie erstmals von diesem europaweiten Gesangswettbewerb. Und das obwohl doch die Kanadierin Celine Dion ihre Karriere dort begann.

Song Along

Umso schöner ist es dann aber, Rachel im Film an der Seite von Conchita zu sehen. Die Song Along-Szene ist zudem mit Abstand die beste Szene im ganzen Film, bei der jedem ESC Fan das Herz höher schlagen dürfte.

Ich werde mir den Film definitiv noch einmal ansehen und dabei versuchen, über die zahlreichen Übertreibungen hinwegzusehen.

Fotos: Elizabeth Viggiano, John Wilson, Jonathan Olley, NETFLIX

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