Mimimi-kama

Gleich mal grundsätzliches vorweg: Ich finde die Arbeit von Mimikama gut und richtig und es ist wichtig, dass es so etwas gibt.

Wer Mimikama nicht kennt: Das ist der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch. Dieser Verein weist regelmäßig auf Fake-Meldungen, Fake-Gewinnspiele und sonstigen Fake-Schwachsinn im Netz und auf Facebook hin.

Doch aktuell geht mir das Mimimi von Mimikama echt zu weit! Vor Wochen begann der Verein seine Nutzer zu befragen, ob die Beiträge überhaupt angezeigt werden. Denn scheinbar sinkt die Reichweite und Beiträge werden weniger häufig in den Newsfeeds angezeigt. Klar, das ist ein Problem und das ist nachvollziehbar. Doch gestern Abend kam dann dieser Post:

https://www.facebook.com/zddk.eu/posts/1687156418013037

Das ist nichts weiter als schnödes Gejammer über die Reichweite. Mimimi, uns sieht keiner mehr. Mimimi, der Zuckerberg ist schuld. Mimimi, wir machen doch eigentlich gute Arbeit.

Ja, Ihr macht gute Arbeit. Doch Ihr seid Euch offensichtlich nicht im Klaren darüber, dass das Problem eventuell hausgemacht sein könnte. Dabei müsstet Ihr es doch am Besten wissen. Grade in Euren Beitrag über das Fake-Gewinnspiel von „AUDI“ beschreibt Ihr, dass Facebook Spam-Links erkennt und ausblendet. Ich ich gehe stark davon aus, dass es Euch nun ähnlich ergeht.

Auch wenn Ihr einen guten Job macht, verweist Ihr in Euren Beiträgen meist auf die eigene Internetseite. Verständlich, da man dort wesentlich bessere Möglichkeiten habt, die Meldungen zu schildern. Doch leider ist Eure Webseite regelrecht zugepflastert mit Werbung. Und zwar so stark, dass der Content darunter nahezu untergeht. Ich habe mal einen Screenshot angefertigt und dafür exemplarisch den Audi-Artikel hergenommen und darin Content (grün) und Werbung (rot) markiert:

Bereits in der Desktop-Ansicht ist viel Werbung zu sehen. Doch die bekommen vermutlich nur die wenigsten zu sehen. Denn die meisten Besucher dürften die Seite über mobile Browser auf dem Smartphone aufrufen. Und da wird es richtig hässlich. Hier wird der Content auf ein Minimum reduziert und man muss ihr vor dem Lesen erst „aufklappen“. Dadurch geht der Content zwischen der Werbung geradezu unter. Man muss hier zugeben, dass Eure Seite ebenfalls wie ein SPAM-Link wirkt. Besonders wenn die Auswertung durch einen Algorithmus erfolgt.

Besonders fatal dabei ist ja, dass die Artikel von Mimikama gerne geteilt werden. Besonders an die, die mal wieder an einem Deppen-Gewinnspiel teilgenommen haben oder offensichtliche Fake-News geteilt haben. Selbst wenn diese Leute dann auf den geteilten Link klicken, nehmen sie den Inhalt vermutlich nicht für Voll oder nicht wirklich wahr. Der Nutzen verpufft also im Nichts.

Ja, liebe Jungs und Mädels von Mimikama, mir ist bewusst, dass Eure Arbeit ein Fulltime-Job ist und dass auch Ihr Eure Brötchen verdienen müsst. Und ich weiß auch, das Werbung da unter Umständen nötig ist. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Ruft doch zu regelmäßigen Spenden auf oder sucht Euch einen namhaften Partner der Euch unterstützt. Wenn es die Werbung reduziert, ist damit nicht nur den Nutzern, sondern auch Euch geholfen.

Denkt da mal drüber nach.


Update vom 26.01.2018:
Offensichtlich steigt Mimikama jetzt auf Engagement-Baiting um. Das ist ähnlich wie beim Click-Bait, nur dass hier der Leser nicht zum Klicken auf einen Link aufgefordert wird, sondern zum Teilen und Kommentieren. Mimikama setzt dabei auf hohe Reaktionen um dem Facebook-Algorithmus zu entgehen. Leider leidet dadurch die eigentliche Aufgabe des Vereins sehr. Auch die Nutzer beschweren sich in den Kommentaren zunehmend. Zu Recht!

Mimikama schießt sich immer mehr ins Aus, anstatt die Gegebenheiten bei Facebook einfach hinzunehmen. Denn Facebook wir sicherlich nicht wegen Mimikama zurückrudern. Dabei ist es ja eigentlich erfreulich, dass Facebook dadurch wieder mehr zu einem Freundes-Netzwerk wird, was es ja früher mal war. Außerdem darf man sich auch nicht beschweren, denn Seitenbetreiber nutzen Facebook ebenfalls kostenlos. Da kann man nicht erwarten, dass man das gleiche bekommt wie die, die dafür zahlen und den Betrieb von Facebook überhaupt erst finanzieren.

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