Mit betrügerischer Werbung auf YouTube Shorts habe ich eine Trilliarde Mark verdient

Es ist ja Beschlusslage in diesem Blog, dass YouTube Shorts Schrott sind, aber heute möchte ich gar nicht über die Inhalte sprechen, diese sind immer noch unhaltbarer Müll, sondern über die Werbung.

Zur Zeit meines letzten Artikels über das Produkt gab es kaum Werbung in diesem Format. Vermutlich hat YouTube erstmal das Produkt anlaufen lassen und Werbetreibende brauchten natürlich auch etwas, um sich mit dem neuen Medium zu befassen und Kampagnen anzupassen. Nun hat sich dies aber geändert. Ich erhalte alle 3-5 „Shorts“ einen werblichen Inhalt. Diesen erkennt man immer an den 0 Kommentaren an der Seite, da man Werbung eben nicht kommentieren kann.

Diese Anzeigen lassen sich in drei Kategorien einteilen: Pay-2-Win Mobile Games, Dubiose Medikamente Heilmittel, welche große Wirkung haben, aber trotzdem rezeptfrei sind, und Betrug.

Nun ist Betrug ein großes Wort, das mittlerweile oft schon verwendet wird, wenn ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis gegeben ist, aber ich meine hier Betrug im Sinne des § 263 StGB.

An meinem Testtag erhielt ich diese Werbeanzeigen, welche mit den Gesichtern von Philip Hopf und Dirk Müller werben. Die beiden Gezeigten sind hier sicherlich nicht involviert, man erkennt in der Masse schnell, dass jede Anzeige von einem anderen Werbetreibenden geschaltet wird und die Videos der beiden Personen nur kopiert wurden und entweder modifiziert oder einfach nur in neuen Kontext gesetzt wurden. Ähnlich passiert dies auch mit Glücksspielwerbung des bekannten YouTubers Klengan.

Hier also die Werbeeinblendungen, die ich innerhalb einer einzigen Minute erhielt:

Aber welche Leistung bewerben diese Anzeigen denn nun? WhatsApp-Gruppen, in denen Millionäre gemacht werden sollen. Die Werbetexte geben sich großzügig im Stile eines „Ach komm, heute mach in ne Gruppe auf und da mache ich mal 4 Aktien-Millionäre“. Hört sich verlockend an, aber ist natürlich Schmu.

Klickt man den Link und kommt in die Gruppe, wird man recht schnell dazu verlockt, sich bei irgendeinem Anbieter ein Depot zu eröffnen. Hier gibt es dann ein Sortiment an verschiedenen Betrugsmaschen:

Und natürlich ist jeder, der einmal darauf reinfällt, bekannt als einfaches Opfer. Listen mit vorherigen Betrugsmaschen kann man online erwerben. Es gibt dann eigene Betrüger, welche einem angeblich beim Zurückholen des verlorenen Geldes helfen.

Fachbegriff: Sucker list

Aber was hat nun YouTube Shorts damit zu tun?

Die ganze Welt will das ich Aktienmillomär werde.

YouTube verdient Geld mit diesen Anzeigen und das „Reporten“ einer Werbung führt zu keinem Ergebnis. Es öffnet sich ein Browserfenster und man muss viele private Angaben machen, um dann einen Bericht abzusenden. Dieser findet dann „Keinen Verstoß gegen unsere Richtlinien“ und die Sache ist vorbei. Es kann sein, dass es manchmal anders ist, ich habe noch nie eine positive Rückmeldung erhalten.

Es ist für mich Aufgabe der Plattform, die Geld mit dem Produkt „Werbung“ verdient, diese Anzeigen vorher zu prüfen. Das macht ein TV-Kanal ja auch. Die Werbetreibenden sitzen, laut Angaben in den Ads, auf der ganzen Welt, nur nicht in Deutschland. Diese Werbung zu erkennen ist nicht sonderlich schwer. Generell wäre es sehr einfach für YouTube, diesen Betrug zu beenden.

Und natürlich kann YouTube sowas filtern. YouTube ist extrem gut darin, Pornos wegzufiltern und Videos zu demonetisieren, die Wörter wie „Suizid“ oder „Drogen“ verwenden. Wenn es genug Druck gäbe, wäre dies hier sicher auch möglich.

Bonus: Da ich nun so viel für diesen Artikel geschaut habe, erhalte ich nun auch reguläre Anzeigen in diesem Stil:

Cool.

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