Quiet Quitting beim ESC

Mich beschleicht das Gefühl ja schon seit Jahren, aber jetzt wird es immer deutlicher: Deutschland gibt beim ESC ganz leise und heimlich auf.

In der Arbeitswelt nennt man sowas „quiet Quitting“. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer keine Lust mehr auf den Job hat und innerlich bereits gekündigt hat und somit nur das Nötigste in seinem Job macht.

So scheint es auch bei den zuständigen Sendeanstalten NDR/ARD zu sein, wenn es um den ESC geht. Man könnte natürlich auch einfach sagen, dass man nicht mehr teilnimmt. Da Deutschland aber einer der Hauptfinanziers des ESC ist, wäre das ein großer Eklat. Also gibt man sich einfach stattdessen nicht mehr wirklich Mühe.

Das zeigt sich schon an der Musikauswahl. Bereits im letzten Jahr wurden ganz bewusst nur Songs zur Auswahl gestellt, die Radiotauglich sind. Damit wurden potenzielle Teilnehmer ausgeschlossen, die in ihrem Musikstil etwas unkonventioneller sind und damit womöglich eine Chance auf den Sieg gehabt hätten. Warum? Weil der NDR nicht gewinnen will!

Denn mit einem Sieg beim ESC müsste der darauffolgende Contest in Deutschland ausgetragen werden. Diesen Aufwand will der NDR offenbar vermeiden. Und so wie es aussieht, wohl mit aller Gewalt. Bei rund 40 Teilnehmern liegt die Chance auf einen Sieg ohnehin nur bei 1:40. Und als deutscher ESC-Fan wären wir ja schon froh, wenn wir nicht letzter oder vorletzter werden. Irgendwas unter den ersten 10 fände ich ja auch schon ganz nice.

Auch in diesem Jahr bin ich mir sicher, dass wir wieder so verkacken werden, wie die Jahre zuvor auch. Und das kann ich bereits sagen, ohne die Musikauswahl zu kennen. Der deutsche Vorentscheid findet am 3. März in Köln statt und wird live in der ARD übertragen. Um 22:20 Uhr!

Joa mei, offenbar will man dafür so wenig Zuschauer wie möglich haben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man solch ein Event, hinter dem man ja angeblich so fest steht, so spät in den Abend verschiebt. Offenbar ist irgendein Spielfilm an dem Abend wichtiger. Das sagt schon viel aus.

Die Steigerung wäre nur noch, die Sendung komplett in die Mediathek zu verschieben oder auf einen der unnötigen Spartenkanäle wie z.b. One. Macht man bei den Semi-Finals ja auch schon.

Ich bin mit dieser Ansicht übrigens nicht alleine. Auf Facebook finden sich zahlreiche Kommentare von verärgerten Fans, die den NDR nur noch resignieren sehen.

(Alles Kommentare unter diesem Post auf Facebook.)

Der NDR, der die Facebook-Seite betreut, macht sich in seinen Antworten sogar noch zusätzlich zum Gespött und reagiert zum Teil echt patzig.

Ich bekomme immer weniger Lust, den ESC zu schauen. Und zwar genau aus diesen Gründen. Ich sehe keine Hoffnung, für uns, dort irgendetwas zu reißen. Wieso soll ich mir also einen Wettbewerb ansehen, bei dem ich das für mich relevante Ergebnis schon vorher kenne?

In diesem Sinne: Germany: Zero Points! Allemagne : zéro point

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