Film-Review: Sausage Party

Der Film Sausage Party kam bereits 2016 in die Kinos und der Trailer machte mir eher den Eindruck, dass es sich um eine billige Animationskomödie handeln würde.

Da der Film allerdings stark beworben wurde, und auch einige bekannte Schauspieler wie Selma Hayek, Seth Rogen und Edward Norton ihre Stimmen liehen, schien da doch mehr dran zu sein. Der Trailer schien jedoch das Wichtigste bereits vorweg zu nehmen und ich hakte diesen Film als Kinderfilm für etwas größere Kinder ab.

Seit einigen Tagen ist der Film auf Netflix verfügbar und ich dachte mir, es könne nicht schaden, doch mal reinzuschauen. Schließlich kostet es nichts, abgesehen vom Netflix-Mitgliedsbeitrag, den ich ohnehin bezahle.


Zur Geschichte: (nicht Spoilerfrei)
In einem großen Supermarkt leben die verschiedensten Lebensmittel, die darauf warten, von den Göttern (die Menschen) eingekauft zu werden und ins Paradies gebracht zu werden. Jenseits der Ladentüre. Auch das Würstchen Frank und das Brötchen Brenda warten darauf auserwählt zu werden und sich dann zu „vereinen“.

Ach, was red ich drum rum: Sie reden übers ficken. Und zwar genau in diesen Worten. Nix Kinderfilm! Auch nicht für größere Kinder. Der Film hat in den USA keine Jugendfreigabe bekommen und in Deutschland hat er FSK 16. Jedes Lebensmittel verkörpert zudem Klischees und Stereotypen je nach Herkunft. Das deutsche Sauerkraut wird so z.B. als Nazi dargestellt, während die Flasche Feuerwasser ein Indianer ist und der Bagel ein Jude.

Eines Tages wird ein Glas Honigsenf wieder zurückgebracht, weil der Mansch eigentlich normalen Senf haben wollte. Das Glas Honigsenf ist stark verstört und berichtet von der Grausamkeit der Götter und dass die Lebensmittel da draußen verspeist werden. Was für uns völlig klar ist, ist für die Lebensmittel im Laden eine neue Erkenntnis. Und nicht jeder möchte dies glauben. Als das Glas Honig-Senf erneut auserwählt wurde – diesmal zusammen mit Frank und Brenda und einer Intim-Dusche für Frauen – dreht er durch und will den Wagen verlassen. Einige Lebensmittel wollen das verhindern, doch es kommt zum Eklat: Verpackungen reißen auf, das Glas Honig-Senf zerspringt, Chipstüten werden aufgerissen. Es ist ein reines Massaker.

Einige Lebensmittel bleiben zurück im Laden. So auch Frank und Brenda, sowie die nun stark beschädigte Intim-Dusche, die von nun an Rache an dem Würstchen und seinem Brötchen geschworen hat.

Inzwischen sieht man die gekauften Lebensmittel in der Küche einer Menschenfrau. Alle freuen sich. Doch nur, bis sie mit der Zubereitung Ihres Essens beginnt. Die Kartoffel wird gekocht, der Salat auseinander gerissen und kleine Baby-Möhrchen werden zerkaut. Nur ein kleines deformiertes Würstchen kann fliehen und macht sich auf den Weg zurück zum Supermarkt.

Dort versucht das Würstchen Frank indes, die Wahrheit herauszufinden und die anderen Lebensmittel davon zu überzeugen. Doch kaum jemand will ihm glauben. Inzwischen haben sich ihm auch ein Bagel (jüdisch) und ein Lavash (Palästinenser) angeschlossen. Die jedoch unentwegt darüber streiten, wer wen aus dem Regal vertrieben hat. Später gesellt sich noch eine lesbische Taco-Dame hinzu.

Das deformierte Würstchen gelangt auf seiner Reise in die Wohnung eines Drogenjunkies. Durch die Einnahme von „Badesalz“ ist dieser in der Lage, die Bewegungen und die Sprache der Lebensmittel wahrzunehmen. Er hält es für eine Halluzination und nimmt die Lebensmittel nicht ernst. Zudem verfliegt die Wirkung schnell wieder. Ein Kaugummi im Rollstuhl (Anspielung auf Stephen Hawking) hilft den Lebensmitteln mit seinem Grips. Der Drogenjunkie wird bei einem Unfall in seiner Wohnung (ausgelöst durch die Lebensmittel) enthauptet. Die Lebensmittel schafften es mit dessen Auto zurück in den Supermarkt. Wie sie das anstellten, wird nicht gezeigt oder erklärt.

Frank hat inzwischen die Durchsageanlage gekapert (die aus unerfindlichen Gründen ein Videobild in alle Gänge überträgt) und alle Lebensmittel mit der Wahrheit aufgerüttelt. Er zeigt ihnen Bilder aus einem Kochbuch, was die Lebensmittel zunehmend verunsichert.

Als der Laden öffnet, starten die Lebensmittel durch die Hilfe des Kaugummis einen Aufstand. Die Türen werden verschlossen und die Kunden im Laden werden mit Zahnstochern, die in „Badesalz“ getränkt wurden, unter Drogen gesetzt. Das Massaker dreht sich nun um und die Lebensmittel „töten“ die Kunden.

Die Lebensmittel feiern ihren Sieg mit einer riesigen Sex-Orgie. Der Film endet dann damit, dass die Flasche Feuerwasser den Protagonisten erklärt, dass es noch eine weitere Wahrheit gibt. Und zwar die, dass es sie in Wirklichkeit nicht gibt, sondern sie nur Figuren in einem Comic-Film sind.


Wer jetzt glaubt, ich habe gekifft, bevor ich diesen Text verfasst habe, der irrt sich. Das ist tatsächlich die Story dieses Films. Ich vermute jedoch stark, dass beim Verfassen des Drehbuchs durchaus einige Dübel durchgezogen wurden. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man auf so etwas kommt. Gut zugegeben, es gibt Anspielungen an reale Personen, die ich relativ witzig fand. z.B. Meat Loaf als Packung Hackfleisch. Auch die Streitereien zwischen dem jüdischen Bagel und dem palästinensischen Lavash waren unterhaltsam. Die beiden vertrugen sich am Ende sogar, nachdem sie feststellten, dass sie beide Hummus kennen und mögen.

Doch insgesamt bleibt am Ende des Films ein „What the Fuck!?“ übrig und die Frage: Was haben die denn bitte geraucht?

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