Wie man eine Familie ernährt …

Nein, das wird jetzt kein Beitrag über Anlageberatung, Gehälter oder sonstige Finanzen. Das ist durchaus wörtlich gemeint. Hier geht es knallhart ums Essen, das bei uns auf den Tisch kommt.

Mal Hand aufs Herz: Wer kocht bei euch zu Hause?

Bei den Singles dürfte die Antwort klar sein, bei Familien ist es meistens die Frau. Aber warum eigentlich? Weil Männer nicht kochen können? Oder weil das halt schon immer so war? Bei uns bin ich es, der überwiegend das Abendessen kocht. Meine Frau genießt das auch, denn der Mental-Load bei den Müttern unserer Gesellschaft ist schon hoch genug. So passt es ihr ganz gut in den Kram, dass sie sich nicht um das Essen kümmern muss und ich das übernehme. Mir kommt das zugute, weil ich einfach gerne koche und in der Küche auch gerne Neues ausprobiere.

Fremden gegenüber löst das aber oft Erstaunen aus. Gerade anderen Paaren gegenüber bemerke ich häufig bei den Damen eine überraschten und respektvollen Blick, der anschließend zum eigenen Partner übergeht, mit den Worten »Das könnten wir auch mal so machen«.
Ob das eine gute Idee ist, hängt natürlich von den Fertigkeiten des Partners in der Küche ab. Wenn der grade mal Nudel kochen kann, hat niemand was gewonnen. Aber das kann man ja schließlich lernen.

Leider werden auch heute noch eher die Mädels von den Müttern mit in die Küche genommen, um kochen zu lernen. Ich jedenfalls lasse unseren Sohn gerne in der Küche mithelfen und erkläre ihm, was ich da mache. Denn niemand garantiert, dass der Bub später mal ein Mädel mit hoher Kochqualifikation bekommt. Eventuell muss oder darf er später ja auch selber mal ran. Und auch als Single ist es durchaus hilfreich, wenn man in der Küche mehr zu bieten hat, als das Erhitzen einer Tiefkühlpizza.

Und seien wir mal ehrlich: Jemand, der kochen kann, imponiert: egal ob bei Mädels oder Jungs.

Immer frisch und selbstgemacht?

Nein. Da bin ich ganz ehrlich: Ich koche meistens frisch und selbst. Aber ich habe auch kein Problem damit, ehrlich zuzugeben, dass auch mal was Fertiges auf den Tisch kommt. Manchmal ist die Zeit oder die Lust auch nicht da, alles komplett selber zu machen. Und da ist auch nichts Verwerfliches dabei.

Wenn ich Pizza mache, dann greife ich meist auf den fertigen Pizzateig mit Tomatensauce von Lidl zurück. Der Belag wird dann selbst gemacht. Auch einzelne Komponenten eines Gerichts dürfen durchaus auch fertig gekauft sein. Sauce hollandaise beispielsweise macht doch kaum jemand selber. Die meisten berufstätigen Menschen haben kaum Zeit und die nötige Energie, sich Abends noch stundenlang in die Küche zu stellen, nur um alles frisch zu machen. Außerdem muss unser Junior zeitig ins Bett, ein spätes Abendessen ist daher also eher ungünstig.

Rückseite einer Frosta-VerpackungUnd hey, auch komplett fertige TK-Menüs kommen in Ausnahmefällen mal auf den Tisch. Am ehesten greife ich da aber auf Gerichte von Frosta zurück. Nein, ich werde für diese Erwähnung nicht bezahlt, aber auf mich macht Frosta einfach den ehrlichsten Eindruck. Kein Geschmacksverstärker, keine Konservierungsstoffe und auf der Packung steht genau drauf, was drin ist und wo es herkommt. Ähnliche Gerichte gibt es auch von Iglo, da liest sich die Zutatenliste aber deutlich gruseliger (und in wesentliche kleinerer Schrift).

Ordnung Organisation ist das halbe Leben

Da ich das Essen koche, bin ich auch für die Planung zuständig. Und da ich 24/7 verpeilt bin, brauche ich dafür auch eine entsprechende Planung.

Hierfür habe ich mir eine Tabelle in Google Sheets gemacht (geht natürlich auch in Excel). Hier habe ich eine Tabelle mit einer Auswahl an Gerichten, die wir gerne essen oder mal planen auszuprobieren. Meist mit Link zum Rezept, wenn ich das nicht ohnehin im Kopf habe. Dort trage ich auch das Datum ein, wann wir das Gericht zuletzt gegessen haben. So kann ich leichter abwägen, wann ich das Gericht erneut einplanen kann, ohne dass es zu häufig oder zu kurz nacheinander erneut auf dem Tisch landet.

Zusätzlich habe ich 3 Tabellen mit einer Vorlage des Wochenplans zum Ausdrucken. Denn ich drucke den Plan für die Woche (oder auch 2 Wochen) aus und hänge ihn in der Küche an den Schrank. So kann meine Familie jederzeit nachlesen, wann es was zu essen gibt. Damit das auch sauber und schön aussieht, habe ich an der Schranktür Foliendisplays angebracht, in die ich die Pläne einstecken kann. Mit einem abwischbaren Folienstift lassen sich kurzfristige Änderungen darauf vermerken.

In der Tabelle trage ich das Datum des Wochenbeginns ein und die geplanten Gerichte. Zusätzlich kann ich eine URL zum Rezept im Internet angeben, die dann als QR-Code ausgegeben wird. So kann ich das Rezept mit dem Handy einfach durch Scannen des QR-Codes aufrufen.

Erläuterung der Tabelle für die Druckvorlage

Tja, man muss sich eben nur zu helfen wissen.

Inspiration für neue Gerichte

Natürlich möchte man nicht immer dasselbe auf dem Teller haben. Und mit meiner Liste klappt das schon ganz gut. Aber ich probiere auch gerne Neues aus und so bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Gerichten, die ich testen kann. Manchmal reicht schon ein Blick ins Maggi/Knorr Regal. Ihr wisst schon: diese Tütchen mit Gewürzen und Geschmacksverstärkern, die man zu den übrigen frischen Zutaten noch hinzugibt. Für Kochanfänger eine gute Sache. Erfahrene Köche können aber locker ohne diese Tütchen auskommen. Als Inspiration reichen sie allemal. Und wenn ich mir da dann ein schönes Gericht herausgesucht habe, kann ich mir dann auch gut selbst zusammenreimen, was ich dafür brauche, ohne diese Dinger kaufen zu müssen.

Ansonsten bieten mittlerweile die Supermärkte selbst große und gute Rezeptdatenbanken an: z. B. REWE, Edeka, ALDI oder Lidl. Wobei man bei letzterem aufpassen muss, da manche Rezepte speziell für Monsieur Cuisine entworfen sind. Dem Thermomix-Klon von Lidl. Ich bin jedoch der Meinung, dass man so ein Ding nicht braucht, wenn man kochen kann.

Von Chefkoch.de rate ich inzwischen ab, da dort halt jeder Hans und Dampf Rezepte posten kann, ohne dass diese ordentlich kuratiert werden. Da sind dann manchmal Rezepte dabei, bei denen ich bereits beim Foto Würgereiz bekomme. Zumindest dreht sich mir bei Brigittes Teewurstsoße der Magen um.

Dann lieber kuratierte Rezeptportale wie z. B. Essen&Trinken, lecker.de oder Springlane. Auch einige Rezeptblogs und Pinterest bieten eine gute Auswahl. Selbst beim Essenslieferanten Zutatenlieferanten Hello Fresh gibt es einige gute Rezepte zum Nachkochen. Man muss dafür nicht zwingend eine Kochbox bestellen.

Richtig austoben kann ich mich aber zumindest an einem Tag der Woche. Denn an diesem Tag isst unser Sohn bei Oma und Opa, da muss ich also nicht auf die Kinderfreundlichkeit des Gerichts achten.

Es gibt nicht für alles eine Lösung

Lediglich für eine Sache habe ich noch keine Lösung gefunden: der ewig nörgelnde 5-jährige. Ginge es nach ihm, bestünde der Speiseplan nur aus Nudeln mit Soße, Chicken-Nuggets oder Pfannkuchen (siehe auch: Palatschinken, Eierkuchen).

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Dominik Sichling

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